Kongo

Demokratische Republik Kongo

Übersicht über die Demokratische Republik Kongo


In der Demokratischen Republik Kongo herrscht schon seit langer Zeit eine der weltweit schlimmsten Flüchtlingskrisen. Von den insgesamt vier Millionen betroffenen Flüchtlingen sind rund 3,1 Millionen Binnenflüchtlinge, also Menschen, die innerhalb des Landes Kongo geflohen sind. Die politische und ökonomische Krise des Landes hat bereits über fünf Millionen Tote verursacht. Bis 1967-1997 war der Diktator Mobuto an der Macht. Er ließ Ressourcen ausbeuten und unterdrückte Menschen, welche bis heute unter den Folgen dieser Schreckensherrschaft zu leiden haben. Die immer noch alltäglichen Auswirkungen wurden durch die Wahlen im Jahr 2016 verschärft und sorgen für eine instabile politische Lage.

Bildergebnis für Kongo mobutu
Moboto Sese Seku (1967-1997 Amtszeit)

Der Präsident Joseph Kabila beendete 2016 seine Amtszeit, aufgrund von mehrfacher Verschiebung der Wahlen herrschte er bis zu den Neuwahlen im Jahr 2019 nicht legitim weiter. Als es dann letztendlich zu den Wahlen kam, sorgte ein Wahlbetrug für viel Empörung im Land. Der Kandidat Félix-Antoine Tshisekedi Tshilomo, welcher unter anderem von Kabila bevorzugt wurde, hatte laut den vorläufigen Ergebnissen die meisten Stimmen. Jedoch hatte der Kandidat der Opposition, Martin Fayulu Madidi, die offizielle Mehrheit an Wahlstimmen, da der Antrag auf Neuzählung abgelehnt wurde. War Félix-Antoine Tshisekedi Tshilomo das neue Staatsoberhaupt und trat somit unrechtmäßig sein Amt an. Um der Kritik und die Aufruhe innerhalb des Landes zu umgehen, wurde die Meinungs- und Pressefreiheit gravierend eingeschränkt.

Pressefreiheit Afrika (2008)
Fehlende Rechte für die Bevölkerung
Lebens- und Gesundheitsbedingungen
Alltägliche Gewalt

 

Fluchtbiografie von Emmanuel Mbolela

Eine Flucht aus Kongo nach Europa

Emmanuel Mbolela floh 2002 aus seinem Heimatland Kongo. Als junger Student schloss er sich 1994 der UDPS an, der Union für Demokratie und sozialen Fortschritt, und setzte sich weiter für funktionierende Demokratie, Menschenrechte und Frieden in einer Studentischen Organisation ein. Sein politisches Engagement war so umfassend, dass er bei einer Großdemonstration am Uni-Campus 2002 gewaltsam verhaftet worden war, zwei seiner Mitstreiter wurden getötet. Er wurde zu 2 Jahren Haft verurteilt, jedoch gelang es seiner Familie ihn freizukaufen. Im Gegenzug musste er als politischer verfolgter Flüchtling aus Kongo ins Exil fliehen.

Auf seiner Flucht durchquerte Emmanuel viele Länder, darunter Brazzaville, Marokko, Algerien, Nigeria, Benin, Burkina Faso, Kamerun und Mali. Immer wieder erlebte Mbolela Menschrechtsverletzungen auf seiner Flucht. Es gelang ihm trotzdem von Algerien nach Marokko in die Stadt Rabat zu fliehen. Den Rassismus und die Rechtslosigkeit die er dort erlebte, erschütterte ihn sehr. Als Immigrant durfte er auch nicht arbeiten und es gab kaum ein Zugang zur medizinischen Versorgung. Zudem stellten ihm die Behörde keine Papiere aus. Im Falle einer Erkrankung hätte er so nicht behandelt werden können.

Daraufhin gründete er im April 2005 in Rabat die ARCOM (Assoziation des Refugiés et Demandeurs d’Asile Congolais – Vereinigung der kongolesischen Flüchtlinge und Asylwerber Innen). Durch seine politischen Erfahrungen in Kongo leistete er Unglaubliches, trotz des diskriminierenden und xenophoben Verhaltens der Polizei. Mbolela setzte sich für die Vernetzung der Flüchtlinge ein, es wurden Konferenzen abgehalten, Demonstrationen organisiert und tausende Emails an Menschenrechtsorganisationen verschickt, um auf die Situation in Marokko hinzuweisen. Des Weiteren wurde ein Schulisches Zentrum erbaut, um den Kindern Bildung zu ermöglichen.

Mbolela bekam ein Angebot der UNHCR für ein Resettlement-Programm, was er schweren Herzens annahm. Er wollte das Land und die Organisation nicht im Stich lassen, jedoch wollte er auch die einmalige Chance auf ein besseres Leben nutzen. Am 1. April 2008 kam er am Flughafen in Amsterdam in den Niederlanden an. In Europa angekommen hörte er nicht auf sich für die Rechte anderer Geflüchteter einzusetzen.  

Um den Menschen von seinen Ergebnissen und seiner Flucht zu erzählen, schrieb er seine Autobiographie: ,,Mein Weg von Kongo nach Europa. Zwischen Widerstand, Flucht und Exil”, welche 2014 veröffentlicht wurde. Emmanuel Mbolela lebt heute in Dordrecht in den Niederlanden.

Mehr:

Interessierte können sich mithilfe der folgenden Videos weiter über das Thema und besonders über die Lage in der Demokratischen Republik Kongo informieren. Es handelt sich bei den Videos sowohl um ältere als auch neuere Informationen.

Viel Spaß!

https://www.youtube.com/watch?v=3AnLkI7wC_o&feature=youtu.be
Fluchtgründe- Darstellung von den schlechten Lebensbedingungen (2015)
https://www.youtube.com/watch?v=0CpTYDhYcEU&feature=youtu.be
Geschichtlicher Hintergrund- Krieg und Ressourcenausbeutung (2015)
https://www.youtube.com/watch?v=neGECeLgK9o&feature=youtu.be

https://www.youtube.com/watch?v=A2_x4_wLp3I&feature=youtu.be (2020)

https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/kongos-superreiche–luxus-und-elend-in-zentralafrika-100.html#xtor=CS3-85 Die gesamte Doku (2020)

Beitrag von Justus, Neele, Viktoria und Merle (13B, Politik GK)

Quellen: https://www.amnesty.de/informieren/amnesty-report/amnesty-report-2019 , https://www.bpb.de/internationales/weltweit/innerstaatliche-konflikte/54628/kongo , https://www.fluchtgrund.de/ https://movements-journal.org/issues/02.kaempfe/19.grobner–mbolela-kongo-europa.html , https://www.pfz.at/themen/entwicklungsforschung/emmanuel-mbolela-mein-weg-vom-kongo-nach-europa/ , https://www.youtube.com/watch?v=A2_x4_wLp3I&feature=youtu.be ,https://www.youtube.com/watch?v=neGECeLgK9o&feature=youtu.be , https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/kongodemokratischerepublik-node/kongodemokratischerepublik/203186 , https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/kongos-superreiche–luxus-und-elend-in-zentralafrika-100.html#xtor=CS3-85 , https://www.youtube.com/watch?v=0CpTYDhYcEU&feature=youtu.be ,

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