Differenzierung und Lernentwicklung

Differenzierung ​

Durch Binnendifferenzierung erreichen wir eine optimale Förderung und Forderung, die Schüler*innen verbleiben bei diesem Modell im Klassenverband. Sie werden von einer Lehrkraft unterrichtet, arbeiten an Unterrichtsmaterial mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden und schreiben Arbeiten auf E- oder G-Niveau. In einer der Fachstunden ist eine zweite Lehrkraft anwesend, so dass z. B. Arbeit in betreuten Kleingruppen oder die Förderung Einzelner ermöglicht werden.

Am Ende der 6. Klasse entscheiden Sie, ob Ihr Kind ab der 7. Klasse in Englisch und in Mathematik auf G-Niveau (Grundlegende Anforderungen) oder auf E-Niveau (Erweiterte Anforderungen) unterrichtet wird. Eine entsprechende Entscheidung fällen Sie am Ende der 7. Klasse für das Fach Deutsch und am Ende der 8. Klasse für eine der Naturwissenschaften. Wir Lehrerinnen und Lehrer werden Sie bei den Entscheidungen unterstützen und jeweils eine Empfehlung abgeben. Sollte Ihr Kind im gewählten Niveau unter- oder überfordert sein, erfolgt ein Niveauwechsel. Dies ist zu jedem Halbjahr möglich.

Eigenständige Lernentwicklung

Ein wichtiges Element unseres Ganztagsbereichs ist das Lernbüro. Hier hat Ihr Kind montags bis donnerstags von 15:00-15:45 Uhr die Möglichkeit, zusammen mit den Lernbürokräften versäumten Unterrichtsstoff nachzuholen, seinen Arbeitsplan zu beenden, sich auf Tests und Klassenarbeiten vorzubereiten und nicht Verstandenes neu zu überdenken bzw. Wissen zu vertiefen und zu erweitern. Wenn eine Lehrkraft bei Ihrem Kind einen Nachholbedarf in einem Fach feststellt, wird sie Ihr Kind mit entsprechenden Aufgaben ins Lernbüro schicken.

Jedes Kind in der Oberschule führt ein Logbuch.

Das Logbuch hilft, die Verständigung zwischen Ihnen und der Schule zu verbessern. Hier können Sie Nachrichten an jede Lehrkraft Ihres Kindes einfach und formlos auf den Weg bringen. Die Antwort kommt an gleicher Stelle zurück.

Jede Lehrkraft kann das Logbuch für Rückmeldungen über anstehende Arbeiten und Pflichten, das Arbeits -und Sozialverhalten und ein kurzes Wochenfeedback nutzen.

Ihr Kind setzt sich in seinem Logbuch wöchentlich ein persönliches Ziel, welches es am Ende der Woche selbstständig überprüft. Diese Selbsteinschätzung hilft Ihrem Kind die Verantwortung für das eigene Lernen zu übernehmen. Die Klassenleitung und Sie begleiten Ihr Kind durch das Schuljahr, indem Sie die Logbucheinträge wöchentlich zur Kenntnis nehmen.

An unserer Schule lernt Ihr Kind nach seinen Fähigkeiten selbständig im Rahmen des Wochenplans. Der beinhaltet in den Hauptfächern Deutsch, Mathe und Englisch Aufgaben für unterschiedliche Leistungsniveaus.  Die Arbeit am Wochenplan erfolgt in der Lernzeit. Wenn die Aufgaben fertig sind, wird dies von der Lehrkraft im Logbuch bestätigt. So können Sie sich über den Stand Ihres Kindes informieren.

In der Lernzeit bearbeitet Ihr Kind die Aufgaben des Wochenplans. Dafür stehen im Stundenplan drei Stunden zur Verfügung, in denen die Lehrkräfte Ihres Kindes aus den Hauptfächern die Klasse betreuen.

In vielen Fächern erhält Ihr Kind für einzelne Unterrichtseinheiten sog. Bausteine. Ein Baustein ist eine Sammlung von Erklärungen, Hinweisen, Arbeitsaufträgen und Arbeitsblättern zu einem Thema. Einige Bausteine enthalten auch Hilfen zur Selbsteinschätzung (Checklisten).  In differenzierten Fächern gibt es diese Bausteine im G- und im E-Niveau.

Die Kinder können mit diesen Bausteinen selbstständig arbeiten und dabei ihre eigene Arbeitsgeschwindigkeit an den Tag legen. Erledigte Aufträge werden abgehakt, so dass jeder seinen individuellen Arbeitsfortschritt sehen und auch belegen kann. Bei der Arbeit mit dem Baustein ermittelt Ihr Kind über Lösungskontrollen, z. B. durch Aushang der richtigen Lösungen, ob die eigene Bearbeitung richtig ist oder nachgearbeitet werden muss.

Auf diese Weise haben die Lehrkräfte die Möglichkeit, Kindern mit Schwierigkeiten Zeit zu widmen, um diese Schwächen individuell zu bearbeiten. Aber auch Kindern mit Stärken in dem jeweiligen Fach kann auf diese Weise besondere Aufmerksamkeit gegeben werden, um sie beispielsweise bei schwierigeren Aufgabenstellungen und Knobelaufgaben zu beraten.

Bei Bausteinen mit Checklisten haben die Kinder zum Schluss der Einheit noch Gelegenheit, sich in einzelnen Kompetenzbereichen durch Nacharbeit zu verbessern.

Gemeinsame Lernentwicklung

Zweimal im Jahr findet ein Eltern-Schüler-Sprechtag statt. Für Ihr Kind ist er verbindlich. Ziel des Gespräches ist der Austausch über die Entwicklung des Kindes im schulischen Bereich und auch allgemein. Die Klassenleitung sammelt vor dem Treffen alle Informationen über den Leistungsstand und das Arbeits- und Sozialverhalten Ihres Kindes. Sie führt auch das Gespräch mit Ihnen und Ihrem Kind und berät Sie umfassend. Ebenso können Sie Ihre Sichtweise auf das Kind schildern.

Ihr Kind wird angehalten, sich auf das Gespräch vorzubereiten, indem es sich in Bezug auf sein Arbeitsverhalten selbst einschätzt und außerdem Themen zusammenstellt, die ihm für das Gespräch wichtig sind. Dazu erhält es Vorbereitungsbögen zur Unterstützung. Ergebnis des Gespräches ist eine Zielvereinbarung.

Den Gesprächstermin stimmt die Klassenleitung mit Ihnen ab, so dass Sie auf jeden Fall das Gespräch wahrnehmen können. Auf besonderen Wunsch können Sie auch in einzelnen Fächern mit den Fachlehrkräften sprechen.

Das erste Eltern-Schüler-Gespräch des Schuljahres wird regelmäßig mit einer Zielvereinbarung abgeschlossen. Dabei setzt sich Ihr Kind konkrete Ziele für sein Arbeits- und Sozialverhalten sowie für seinen schulischen Erfolg. Diese Zielvereinbarungen werden im Logbuch vermerkt und von allen Beteiligten unterschrieben.

Beim folgenden Eltern-Schüler-Gespräch überprüfen die Teilnehmer, ob die Ziele erreicht worden sind, oder welche Hilfen das Kind braucht, um sich ihnen noch zu nähern. Wir legen daher Wert darauf, dass Ziele klar formuliert und realistisch sind, um entsprechende persönliche Erfolge auch zu ermöglichen.

In unserer Schule gibt es bis Klasse 8 keine Noten, da wir über andere, individuelle Leistungsrückmeldungen verfügen. Ab Klasse 9 werden Noten erteilt.

Statt durch Noten wird Ihr Kind bis einschließlich Klasse 8 mit Kompetenzbögen bewertet. Diese Bögen erhält es nach Unterrichtseinheiten, Arbeiten, Tests oder Referaten. In den Bögen beurteilt die Lehrkraft verschiedene Aspekte der Leistung. Diese richten sich nach den Standards der Bremer Bildungspläne.  (Hinweis für Herrn Link zu einem Beispiel-Kompetenzraster einfügen)

Ihr Kind erhält also nicht eine Gesamtnote, sondern eine Bewertung einzelner Kompetenzen (z. B. in Sprachen aufgefächert nach Hör- und Leseverstehen, in Mathematik nach einzelnen Rechenarten usw.). Mit dieser differenzierten Rückmeldung wird Ihr Kind in die Lage versetzt, individuelle „Lücken“ durch Weiterarbeit zu schließen. Auch zu nicht unmittelbar inhaltlichen Kompetenzen gibt es Rückmeldungen, z. B. zur Unterrichtsbeteiligung, zur Beharrlichkeit bei schwierigen Aufgaben oder zu „Rednerqualitäten“ bei Referaten.

Die Kompetenzbögen sind als Raster aufgebaut, so dass die Lehrkraft für jede Kompetenz bewertet und ankreuzt, ob Ihr Kind in diesem Anforderungsbereich „sicher“, „überwiegend sicher“, „teilweise sicher“ oder „noch unsicher“ ist. Auch Sie selbst erhalten damit eine übersichtliche Rückmeldung.

In den Lernentwicklungsberichten, die zum Halbjahr und zum Schuljahresende ausgegeben werden, fassen wir die Kompetenzbögen über die unterrichtlichen Leistungen zusammen. Auch das Arbeits- und Sozialverhalten wird dann in einem Raster beurteilt. Weitere Rückmeldungen zur individuellen Lernentwicklung werden in Textform ergänzt.

Behördlicher Rahmen

Die Bildungsbehörde bestimmt den Rahmen, in dem der Unterricht in der Oberschule stattfindet. Dabei gelten u. a. folgende Grundsätze:

„In der Oberschule findet der Unterricht in der Regel für alle Schüler*innen gemeinsam statt. Den Interessen, Begabungen und Neigungen der Schüler*innen wird vor allem durch individuelles Fördern und Fordern, durch differenzierenden Unterricht sowie Wahlpflicht- und Wahlunterricht entsprochen.“

„Innere Differenzierung ist in allen Fächern wegen der unterschiedlichen Lernvoraussetzungen und Leistungsfähigkeiten der Schüler*innen Unterrichtsprinzip beim Unterricht in den Klassen und Kursen.“

In bestimmten Fächern werden Ihre Kinder auf zwei Niveaus unterrichtet: Entweder auf G-Niveau mit grundlegenden Anforderungen oder auf E-Niveau mit erweiterten Anforderungen.

Die Behörde schreibt nicht vor, wie der Unterricht auf G- und E-Niveau zu erfolgen hat. Er kann getrennt in G- und E- Kursen erfolgen oder aber wie die übrigen Fächer im Klassenverband mit unterschiedlichen G- und E-Aufgaben.

Dies alles und noch mehr über die Arbeit in der Oberschule steht in der

Verordnung über die Arbeit in der Sekundarstufe I der Oberschule vom 18.06.2009 (Bremer GesetzesBl.)

http://712.joomla.schule.bremen.de/gesetze/html/334_01.htm