Nachhaltig global gestalten – ein Projekt mit unserer armenischen Partnerschule
Was bedeutet Nachhaltigkeit? Warum betrifft uns dieses Thema und wie gehen Jugendliche in anderen Teilen der Welt damit um? Unter dem Titel „nachhaltig global gestalten“ fand vom 31.10.23. bis 09.11.23 ein außergewöhnliches Projekt an der Oberschule Findorff statt.
14 Schüler:innen aus Armenien waren in diesem Zeitraum bei uns zu Gast und forschten gemeinsam mit 15 Schüler:innen aus den Jahrgängen 8 und 9 zu diesem Thema.
Hierbei wurden sie von unterschiedlichen Expert:innen begleitet.
Frau Muchow vom Bund für Umwelt und Naturschutz zeigte der Gruppe bei einem gemeinsamen Ausflug auf den Findorff-Markt, was bei nachhaltiger Ernährung zu beachten ist. Die frischen Zutaten wurden gleich darauf zu leckeren Dips verarbeitet, die schnell verspeist wurden.
Das Unternehmen Gestra ermöglichte der Gruppe eine Führung, die die Bedeutung der Nachhaltigkeit in diesem Unternehmen und allgemein in der freien Wirtschaft aufgriff. Im Klimahaus in Bremerhaven durften die Jugendlichen dann eigene Ideen einer nachhaltigen Zukunft entwerfen und einen Experten hierzu interviewen.
Ziel der Begegnung war es selbst ein Produkt zu einem Unterthema des Komplexes „Nachhaltigkeit“ zu entwerfen. Hierfür arbeiteten die Jugendlichen in binationalen Zweier- oder Dreiergruppen zusammen und hatten so die Möglichkeit Vergleiche zu ziehen und von einem Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit, Armenien, zu lernen.
Dank der Universität Bremen hatten die Schüler:innen die Möglichkeit mit weiteren Expertinnen in Kontakt zu treten und selbst Forschung hautnah zu erleben. Im Arbeitskreis von Prof. Kathrin Mädler erfuhren sie zunächst, wie die menschliche Verdauung funktioniert, insbesondere der Abbau von Zucker. Dabei spielt Insulin und die sog. Betazellen eine große Rolle. Im Arbeitskreis von Frau Mädler wird an den biomolekularen Zusammenhängen bei der Diabetes-Erkrankung geforscht, damit Menschen mit Diabetes schließlich geholfen werden kann.
Im Anschluss an diese Einführung ging es ins Labor, wo die Schüler:innen praktisch arbeiten und Gewebeproben zur späteren Untersuchung vorbereiten konnten.
Im Anschluss hat sich ein Teil der Schüler:innen mit Dr. Doris Sövegjarto-Wigbers getroffen, die als Klima- und Umweltmanagerin für die nachhaltige Entwicklung der Universität zuständig ist. Die Schüler:innen konnten hier Fragen stellen, wie die Uni ihre Energieversorgung und ihren Energie- und Ressourcenverbrauch so umstellt, dass der Betrieb immer nachhaltiger wird. So kann die Uni den 10. Platz beim diesjährigen internationalen Nachhaltigkeitsranking aller Hochschulen weltweit als großen Erfolg verbuchen.
Das beeindruckende an der Begegnung waren letztlich nicht an erster Stelle die sehr gut gelungenen Produkte, die am letzten gemeinsamen Abend Eltern und Lehrkräften präsentiert wurden. Das beeindruckende war die Begegnung zwischen Jugendlichen ganz unterschiedlicher Herkunft, zwischen denen sich in kürzester Zeit Freundschaften entwickelt haben. So wurden schon am Vorabend der Abreise erste Tränen vergossen, als die armenischen Schüler:innen ein Lied in ihrer Muttersprache sangen oder eine Diapräsentation mit Bildern der vergangenen Tage abgespielt wurde – eine zutiefst rührende Begegnung, die die Jugendliche ihr ganzes Leben begleiten wird.
Wir hoffen sehr auf eine Fortführung des Projektes in Armenien und bedanken uns bei allen Partnern sowie der Stiftungen west-östliche Begegnung und PASCH für die finanzielle Unterstützung der Begegnung!