Bericht über den Schüleraustausch in La Rochelle (Frankreich) vom 21. bis 26. September

Im Rahmen eines gemeinsamen Projekts fand vom 21. bis 26. September ein Austausch mit unserer französischen Partnerschule, dem Collège Pierre Mendès-France in La Rochelle, statt. Ziel des Austausches war es, die interkulturelle Zusammenarbeit zwischen deutschen und französischen Schülerinnen und Schülern zu fördern und gemeinsam an einem kreativen, mehrsprachigen Projekt zu arbeiten.
Sonntag, 21. September – Anreise und Ankunft in La Rochelle
Unsere Gruppe traf am Sonntagabend um 21:00 Uhr am Bahnhof Gare de la Rochelle ein, wo wir herzlich von den französischen Kolleginnen empfangen wurden. Nach einer kurzen Begrüßung fuhren wir gemeinsam zum Hostel, in dem wir während des gesamten Aufenthalts untergebracht waren. Dort aßen wir zu Abend, bezogen unsere Zimmer und bereiteten uns auf die kommenden Tage vor.
Montag, 22. September – Projektstart und Stadtrallye
Der erste Projekttag begann um 8:30 Uhr in der Partnerschule mit einem gemeinsamen Frühstück, bestehend aus Mini-Viennoiseries und Saft. Danach folgten kooperative Kennenlernspiele, durch die sich deutsche und französische Schülerinnen und Schüler in entspannter Atmosphäre begegnen konnten.
Im Anschluss stellte eine französische Kollegin das gemeinsame Projekt vor. Ziel war es, das Märchen „Die Prinzessin auf der Erbse“ kreativ zu verändern. Dafür zogen die Teilnehmenden kleine Kärtchen mit Vorgaben wie zusätzlichen Figuren, besonderen Gegenständen, Wetterphänomenen oder unerwarteten Ereignissen, die anschließend in die Geschichte eingebaut werden mussten. Die entstehenden Versionen des Märchens sollten Passagen in drei Sprachen enthalten: Französisch, Deutsch und Englisch. Am Ende der Woche sollten alle Gruppen ihre Geschichte im schuleigenen Atelier Radio einsprechen, das als Podcast über die Schulplattform veröffentlicht wird.
Nach der Gruppenbildung begannen die Schülerinnen und Schüler damit, erste Ideen zu sammeln. Am Montag, Dienstag und Donnerstag wurde in der französischen Kantine zu Mittag gegessen. Am Nachmittag nahmen alle an einer Stadtrallye durch La Rochelle teil. Diese wurde gemeinsam mit den französischen Jugendlichen durchgeführt und endete mit Freizeit, die zur selbstständigen Erkundung der Stadt genutzt werden konnte.
Dienstag, 23. September – Projektarbeit und Bootstour
Der Dienstag begann erneut mit einem gemeinsamen Frühstück in der Schule, bevor die Arbeit an den Märchen fortgesetzt wurde. In den Gruppen wurden nun die finalen Ideen entwickelt, und die Schülerinnen und Schüler begannen damit, ihre neuen Märchenversionen in den drei Sprachen niederzuschreiben.
Am Nachmittag stand ein kulturelles Highlight auf dem Programm: eine Bootstour zu den berühmten Sehenswürdigkeiten im Atlantik vor La Rochelle, darunter das bekannte Fort Boyard. Diese gemeinsame Aktivität trug zur Stärkung des Gruppenzusammenhalts bei und ermöglichte neue Eindrücke von der Region.
Mittwoch, 24. September – Unterrichtshospitation, Projektaufnahmen und Strandpicknick
Am Mittwoch nahmen die deutschen Schülerinnen und Schüler zunächst am französischen Unterricht teil und konnten Einblicke in verschiedene Fächer und Unterrichtsmethoden erhalten. Von 9:30 bis 12:00 Uhr wurde intensiv an den Märchen weitergearbeitet. Die Schreibphase wurde abgeschlossen und die Rollen innerhalb der Gruppen verteilt. Anschließend begannen die ersten Aufnahmen im Atelier Radio.
Zum Mittagessen fand ein gemeinsames Picknick mit den französischen Jugendlichen am Strand statt – ein geselliges Ereignis bei schönem Wetter. Am Nachmittag fuhren alle Teilnehmenden gemeinsam mit dem Riesenrad und hatten danach noch einmal Zeit zur freien Erkundung der Stadt.
Donnerstag, 25. September – Abschied, Aufnahmen und kulturelles Programm
Am Donnerstagmorgen hospitierten die deutschen Gäste erneut im französischen Unterricht. Anschließend wurden wir zu einem besonderen Abschiedsfrühstück eingeladen: Der Küchenchef der Schule hatte eine Auswahl typisch französischer Kuchen für uns gebacken, die wir gemeinsam mit den französischen Gastgebern genossen.
Danach wurden die restlichen Gruppenaufnahmen im Radiostudio abgeschlossen. Eine französische Lehrerin präsentierte eine Fotoshow mit Impressionen aus der Woche in La Rochelle sowie aus dem vorherigen Besuch der französischen Gruppe in Bremen. Dies war ein emotionaler Moment, der den Abschied einleitete.
Am Nachmittag unternahmen die deutschen Schülerinnen und Schüler einen gemeinsamen Einkauf im französischen Supermarkt – ein beliebter Programmpunkt, der auch einen praktischen Einblick in den französischen Alltag bot. Anschließend wurde das Aquarium von La Rochelle besucht, eines der größten Aquarien Europas.
Freitag, 26. September – Rückreise
Am Freitagmorgen traten wir unsere Rückreise nach Bremen an. Die Abfahrt erfolgte um 8:45 Uhr am Bahnhof Gare de la Rochelle. Alle Teilnehmenden blickten auf eine intensive, abwechslungsreiche und sehr bereichernde Woche zurück.
Der Austausch in La Rochelle war in jeder Hinsicht ein voller Erfolg. Durch das kreative, mehrsprachige Märchenprojekt konnten die Schülerinnen und Schüler ihre Sprachkenntnisse praktisch anwenden und erweitern. Die enge Zusammenarbeit in gemischten Gruppen förderte interkulturelle Kompetenzen und Freundschaften über Ländergrenzen hinweg.
Dank des abwechslungsreichen Programms, das kulturelle, kreative und soziale Elemente verband, wurde nicht nur der europäische Gedanke gestärkt, sondern auch ein nachhaltiges Interesse an Sprache, Kultur und internationaler Zusammenarbeit geweckt.
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