Die Saatkugeln aus der Oberschule Findorff

In einer großen Aktion wurde bis heute fast 2000 Saatkugeln (Seedbombs) mit unterschiedlichen Saatgutmischungen produziert und somit ein Beitrag zum Erhalt der Schmetterlinge und Wildbienen geleistet.

Projektbeschreibung:

  1. Vor Arbeitsbeginn sollten die Schüler:innen über einzelne Arbeitsschritte informiert werden. Wir haben die Arbeit mit den verschiedenen Abläufen exemplarisch auf einem Informationstisch aufgebaut.
  2. Die Produktion der Saatkugeln hat drei Arbeitsschwerpunkte. Zunächst werden die Zutaten gemischt und die Saatkugeln gerollt. Im nächsten Schritt müssen die Saatkugeln trocknen. Am Schluss werden sie eingetütet und etikettiert.

Das Material besteht aus

a. Komposterde / Blumenerde

b. aus Tonerde und aus Saatgut

c. und Wasser

Zutaten für ca. 25Kugeln ->300mlErde +200mlTonpulver + ein Teelöffel Saatgut +5 EL Wasser. Diese Angaben sind nur Richtwerte.

Unsere Schüler:innen haben immer wieder das Gefühl gehabt, dass das Saatgut zu knapp ist. Vorsichtshalber haben sie dann heimlich lieber die doppelte Menge genommen.

Eine weitere Schwierigkeit war die Dosierung des Wassers. So waren die Kugeln oft zu nass und mussten dann länger getrocknet werden.

Das Rollen der Saatkugeln hat den Schüler:innen an meisten Spaß gemacht. Einmalhandschuhe wurden angeboten, aber eigentlich wurden sie nicht benutzt. In einer Schulstunde haben wir ca. 150 bis 200 Kugeln gedreht.

Die Saatkugeln wurden in Eierplatten zum Trocknen ausgelegt. Man sollte die Kugeln mindestens zwei bis drei Tage (am besten auf einer Fensterbank) trocknen. Die Kugeln können mit einer zusätzlichen Eierplatte problemlos gedreht werden.

Das Eintüten der Saatkugeln wurde dann oft in der darauffolgenden Woche umgesetzt. Im Laufe der Produktion wurde die Verpackung immer wieder verändert. Die Papiertüte wurde vom recyclebaren Teebeutel abgelöst. Das Hochglanzetikett wurde nach dem ersten Durchlauf eingestampft und durch Recyclingpapier ersetzt

Die Tüten wurden zuerst zugenäht (Kreuzstich) um Heftklammern zu sparen. Da dieser Arbeitsgang bei der Menge der Kugeln doch zu viel Zeit in Anspruch genommen hat, werden wir die Tüten mit nadellosen Heftern verschlossen. Die Seiten werden ausgestanzt und mit einer Lasche verbunden. Das Design wurde auf der Schülerfirmenmesse 2019 mit dem Marketingpreis der Stadt Bremen ausgezeichnet.

Wie kann ich die Saatkugeln anwenden?

Die Samenbomben werden auf einen beliebigen Platz mit Erde geworfen. Die trockene Tonkugel schützt den Samen vor Vögeln und Nagern. Regnet es, saugt sich die Kugel mit Wasser voll und quillt. Die Samen beginnen zu keimen und durchbrechen die Kugelwände.

Im letzten Jahr haben wir für die Saatkugeln ausschließlich zertifiziertes Saatgut für Schmetterlinge und für Wildbienen der Firma Hoffmann und Rieger verwendet. Diese Saatgutmischung ist speziell für den norddeutschen Bereich ausgerichtet, sodass diese Seedbombs auch in der freien Natur ausgebracht werden konnten. In dieser Saatgutmischung sind ein- und zweijährige Wildblumen, denn Sonnenblumen oder andere Zierpflanzen wären hier am falschen Ort. Aus diesem Grund hat die Naturschutzbehörde im letzten Jahr eine entsprechende Anordnung erlassen.

Da der Erfolg dieser Saatkugeln für den Anwender oft im ersten Jahr nicht erkennbar ist, haben wir uns entschlossen, eine Saatkugel speziell für das Stadtgebiet/ für den Ort mit einer einjährigen Feldblumenmischung anzubieten. Diese Saatkugeln dürfen dann aber nicht in der freien Natur ausgebracht werden.

Unsere Saatkugeln können in folgenden Geschäften in Findorff erworben werden:

Findorff Bücherfenster

Findorffer Weinladen

Flotte Karotte

Autowerkstatt Mahnke in der Kastanienstr. 38 in Findorff

Sekretariat der Oberschule Findorff

(Weitere Abgabestellen werden laufend ergänzt)