inklusion

Inklusion

Oberschule Findorff

Zentrum für unterstützende Pädagogik

Gothaer Straße 60,   28215 Bremen

Grundideen der inklusiven Beschulung an der Oberschule Findorff

Die Oberschule Findorff hat eine lange Tradition in der gemeinsamen Beschulung von Kindern mit und ohne Förderbedarf.

Kinder mit dem Förderbedarf im Bereich „Wahrnehmung und Entwicklung“ wurden schon seit über 20 Jahren bei uns in sogenannten Kooperationsklassen beschult. Kooperation bedeutet in diesem Fall, dass in verschiedenen Fächern gemeinsamer Unterricht der W&E-Klasse mit der Partnerklasse stattfindet. Die beiden Klassen sind in benachbarten Klassenräumen untergebracht.

Im Zuge der Inklusion gibt es nicht mehr zwei getrennte Klassen, sondern nur noch eine Klasse mit den sehr unterschiedlichen Kindern und mit zwei Klassenlehrer/innen,  nämlich eine Regelschullehrkraft und eine sonderpädagogische Lehrkraft.

Auch im Förderbereich „Lernen, Sprache, Verhalten“ gibt es eine über zehnjährige Tradition der gemeinsamen Beschulung in Integrationsklassen.

Für die Inklusionsklassen „LSV“ gilt das gleiche, wie oben beschrieben: es gibt eine Klasse mit Schüler*innen mit und ohne Förderbedarf und zwei Klassenlehrer/innen, die für diese Klasse zuständig sind.

Rahmenbedingungen

Die Oberschule Findorff nimmt, wie oben beschrieben,  Kinder auf aus den Förderbereichen Wahrnehmung und Entwicklung und aus den Förderbereichen Lernen, Sprache, Verhalten. Unter den gegebenen räumlichen und personellen Bedingungen werden diese  Schüler*innen in jeweiligen Schwerpunktklassen zusammengefasst in „Inklusionsklassen W&E“ und  „Inklusionsklassen LSV“, so dass wir in unseren 6-zügigen Jahrgängen jeweils 2 Inklusionsklassen haben. Beide Klassen bestehen aus 17 Regelschüler*innen und 5-6 Kindern mit sonderpädagogischen Bedarfen.

Die W&E-Klassen sind während des gesamten Unterrichts doppelt besetzt mit jeweils einem Regelschullehrkraft und einer sonderpädagogischen Lehrkraft. Hinzu kommt in diesen Klassen noch eine pädagogische Mitarbeiterin oder ein pädagogischer Mitarbeiter.

Die LSV-Klassen haben eine Zuweisung von 15 Stunden Doppelbesetzung, sind also zum Teil doppelt besetzt.

Beide Klassenlehrer/innen, sowohl die Regelschullehrkraft als auch die sonderpädagogische Lehrkraft,  sind für alle Kinder der Klasse zuständig und ansprechbar.

Räumlich stehen den W&E-Klassen 2 Klassenräume und einem kleineren Differenzierungsraum zur Verfügung. Einer der beiden Klassenräume ist mit einer Küchenzeile ausgestattet.

Den LSV-Klassen steht ein Klassenraum zur Verfügung, Differenzierungsräume sind  pro Gebäude jeweils einer vorhanden.

Zur Förderung der Schüler*innen

Am Anfang des Schuljahres wird die Lernausgangslage der einzelnen Förderschüler*innen erfasst, das heißt, es wird genau ermittelt, wo jedes einzelne Kind in seiner Entwicklung steht.

Auf Grundlage dieser Diagnostik werden im Klassenteam Lernziele für die einzelnen Schüler*innen mit besonderen Bedarfen  erarbeitet und in einem Förderplan festgehalten. Diese Ziele werden regelmäßig überprüft und fortgeschrieben.

Bei den Schüler-Eltern-Lehrer-Gesprächen werden die Förderpläne mit den Eltern und Schüler*innen besprochen

Die Planung des Unterrichts findet in Absprache miteinander statt. Die Sonderpädagogen sind Mitglieder des Jahrgangsteams und binden sich in die Arbeit eines Fachteams mit ein.

Sie stellen ihre Differenzierungen im Hinblick auf die schwachen Schüler*innen den anderen Klassen im Jahrgang zur Verfügung.

Im LSV-Bereich findet der Unterricht in der Regel integrativ und im Teamteaching statt, d.h.

alle Kinder nehmen am Klassenunterricht teil. In Absprache  können punktuell kleinere Lerngruppen gebildet werden, dies muss jedoch nicht zwangsläufig nur die Förderkinder betreffen, sondern richtet sich nach den jeweiligen Bedarfen der Kinder der Klasse. Es gibt keine auf Dauer angelegten  „Sondergruppen“.

Auch in den Inklusionsklassen  W&E gehen wir von gemeinsamem Unterricht aus. Gemeinsamer Unterricht heißt auch  immer individualisierter Unterricht, was bedeutet, dass nicht immer alle Schüler*innen zur gleichen Zeit das Gleiche machen müssen. Die Angebote sollen ja den Ausgangslagen und Bedürfnissen der Schüler*innen entsprechen, so kann auf sehr unterschiedlichen Ebenen am gleichen Thema gearbeitet werden.

Neben der Förderung im Unterricht ist das Klassenlehrerteam natürlich auch zuständig für weitere Unterstützung, z.B. Kontakt mit Therapeuten und Ärzten, Zusammenarbeit mit dem Jugendamt, mit Familienhelfern, Beratung der Familien usw. Unser Ziel ist es, dass möglichst alle Beteiligten zum Wohle des Kindes an einem Strang ziehen.

Unterstützt werden die Lehrkräfte dabei von unserem Sozialpädagogenteam, das aus vier Personen besteht.

Auskunft erteilt:

Aynur Kahraman-Schmuhl

Leiterin des Zentrums für unterstützende Pädagogik

Tel.: 0421 361 17203

Sekretariat: 0421 361 96910

Email: Aynur.Kahraman-Schmuhl@schulverwaltung.bremen.de


Aus der Broschüre der Bundesvereinigung Lebenshilfe „Unser Kind wird erwachsen“ 2013, Text: Ina Beyer, Fotos: Hans D. Beyer. Die 180-seitige Broschüre können Sie hier für 5 € bestellen:

http://www.lebenshilfe.de/de/buecher-zeitschriften/buecher/dateien/unser-Kind-wird-erwachsen.php?listLink=1

Der Text „Gesunde Schule für alle – aus Unterschieden lernen“ ist aus der Broschüre „Schule heute – So will ich lernen“ der Bundesvereinigung „Lebenshilfe e.V., Januar 2013